Mittwoch, 18. Juli 2012

Rezension...Der Garten der Erinnerung von Rachel Hore

Die Autorin:

Rachel Hore, geboren in Epsom, Surrey, hat lange Zeit in der Londoner Verlagsbranche gearbeitet. Zuletzt war sie Lektorin bei Harper Collins Publishers. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Norwich. Sie arbeitet als freiberufliche Lektorin und schreibt Rezensionen für den renommierten Guardian. "Der Garten der Erinnerung" ist ihr zweiter Roman. Ihr Debütroman "Das Haus der Träume" wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Bisher sind zwei weitere Bücher erschienen.
(luebbe.de/Autoren)

Inhalt:

Mel hat genug von London, ihren Studenten und ihrem Exfreund. Die Lösung: eine Auszeit in Cornwall, in einem verwunschenen Cottage. Als sie dort ankommt, ist es kalt und dunkel, doch das Cottage macht einen zauberhaften Eindruck. Ebenso das wunderschöne Bild mit der unleserlichen Signatur, das Mel sofort gefangen nimmt. Wer es wohl einst gemalt hat? Und wer hat den inzwischen verwilderten Garten angelegt, der zum Cottage gehört? Mel und ihr Vermieter Patrick wollen ihn zu neuem Leben erwecken. Sie stoßen unter dem Dickicht auf Relikte aus längst vergangenen Zeiten, auf eine Geschichte von Liebe und Leid und verbotener Leidenschaft. Und kommen sich wie verzaubert langsam näher.


Daten im Überblick:

Taschenbuch:
Autor: Rachel Hore
Originaltitel: The Memory Garden
Erschienen: 2008 (D)
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 400
Preis: 7,99 €





Eigene Meinung:


Melanie hat ein anstrengendes Jahr hinter sich – den Tod ihrer Mutter im vergangenen Jahr noch nicht verarbeitet und die Trennung von Jake, eigentlich der Mann ihres Lebens, haben sie um ihre Kräfte gebracht. Da kommt das Angebot gerade recht sich eine Auszeit zu nehmen. Sie will ein Buch über die Künstler von Lamorna und Newlyn schreiben, die dort um 1900 gelebt und gewirkt haben. Das Cottage in dem sie lebt ist ziemlich heruntergekommen und der Hauseigentümer Patrick Winterton scheint verschlossen. Die Bilder die Mel in dem Cottage entdeckt fesseln sie ebenso wie der Garten und Patrick…

Am Anfang war das Buch eher schleppend, langatmige Ortsbeschreibungen reihten sich aneinander, so dass ich mir schließlich die Umgebung in Lamorna gar nicht richtig vorstellen konnte (leider verwirrt mich so etwas immer sehr). Dabei ist der Schauplatz wirklich wunderschön gewählt. Nicht nur die Natur in Lamorna, sondern vor allem Merryn Hall mit seinem verwilderten Garten. Die Atmosphäre hat etwas verwunschenes, auch, weil Merryn Hall eine lange Inhabergeschichte (seit 1819) und viele Relikte aus alten Zeiten beherbergt.
Über das Familiengeheimnis, das Patrick und Melanie beschäftigt, möchte ich gar nicht viel verraten. Man erfährt durch kurze oder auch mal lange Rückblicke (ein ganzes Kapitel) ab 1912 die Geschichte von P.T., dem geheimnisvollen Maler, dessen Bilder nun im Cottage hängen. Ich wäre von alleine nicht auf die Lebensgeschichte dieses Malers (oder ist es eine Frau?) gekommen, die voller Rückschläge und Hoffnung ist. Auch der Weg bis Mel selber genug recherchiert hat um die Puzzleteile zusammen zu setzen hat mir gut gefallen.
Ab und zu macht sich das Gefühl breit, auf der Stelle zu stehen. Denn man erfährt viel über Melanie, ihre Vergangenheit und zum Beispiel viel über den Garten von Merryn Hall. Wäre das Familiengeheimnis nicht, keine Ahnung ob ich weiter gelesen hätte.

Das Liebesleben von Mel hat mich zum Schluss doch noch packen können, auch wenn an dieser Stelle bestimmt etwas überzogen wurde. (SPOILER Ein Schwächeanfall, gerade als sie nach London zurück kehrt?) Das Ende ist schon sehr offen gestaltet, allerdings war das so gut gewählt – ein richtiges Happy End wäre dann doch zu viel.

FAZIT

Mel ist sicherlich eine ganz interessante Person, viel mehr hat mich aber das Familiengeheimnis interessiert. Dabei wurde ich auch nicht enttäuscht. Ich möchte trotzdem „nur“ 3,5 Punkte vergeben, weil es mich oft nicht so unterhalten konnte wie ich es mir gewünscht hätte.
3,5/5 Punkten

1 Kommentar:

Danke für jedes einzelne liebe Kommentar! Anni